Claudia Maas hält mit ihren Gemälden das Flüchtige des jeweiligen Moments und den kurzen Augenblick hoher Emotionalität fest und schafft damit für den Betrachter eine Plattform für eigene Reflexionen.
Die immer weitergehende Reduzierung der Körperlichkeit in ihren Gemälden führt sie schließlich zu den Portraits. Beginnend mit den Sportlerportraits als Momentaufnahmen und Ausdruck höchster Anspannung, entwickelt sie mit ihrer Maltechnik die Portraits weiter, nimmt ihnen das Reale und schafft dadurch gleichzeitig etwas faszinierend Neues. Die Gesichter scheinen für den Betrachter unnahbar in einiger Entfernung zu liegen, betont durch lineare, waagerechte und senkrechte Schraffuren sowie durch die leuchtende durchscheinende Farbigkeit. Oftmals ist die Stimmung erst auf den zweiten Blick zu erahnen. Dies eröffnet dem Gegenüber Spielräume für eigene Interpretationen.
Eine andere Serie – in Acryl oder als Zeichnung – zeigt Menschengruppen in Bewegung. Auch hier ist es die Flüchtigkeit des Moments, die oft ein schnelles Vergessen nach sich zieht, betont durch die leicht aufgetragene fast monochrome Farbigkeit und den Effekt der Schraffuren, die den Betrachter in ihren Bann ziehen.
Durch die mehrfachen Schichtungen von Farbe oder Bleistift und bewusst ohne Grenzen und klare Konturen scheinen auch hier die Menschen zu schweben und als anonyme Masse ineinander überzugehen.
Wie Dirk Tölke zutreffend schreibt, sucht Claudia Maas nach adäquaten Bildmitteln und einer Bildsprache, die den Körper nicht als äußerliches Erscheinungsbild, als Kontur oder posierende Haltung wiedergeben, sondern als empfindenden, leiblichen Organismus, der seine innere Verfassung vermittelt.
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